Historische Daten
11. bis 17. Jahrhundert
1064 Bendorf („Bethindrop“) wird erstmals urkundlich erwähnt. 1064 Der Erzbischof von Köln, Anno II., stiftet der Benediktinerabtei Siegburg den Mittelhof in Bendorf. 1093 Der Pfalzgraf von Lothringen, Heinrich II. (Heinrich von Laach) stiftete der Benediktinerabtei Laach den Niederhof. 1139 Die Grafen von Sayn Heinrich I. und Eberhard I. werden erstmals als Vögte des Oberhofs erwähnt. 1202 Graf Heinrich II. von Sayn stiftet die Prämonstratenserabtei in Sayn. 1204 Heinrich II. und sein Bruder Bruno bauen die Medarduskirche. 1301 Die Grafen von Sayn erben die Vogteien des Laacher und Siegburger Hofs. 1560 Kaiser Ferdinand verleiht Bendorf das Marktrecht. 1561 Die Grafen Adolf und Sebastian II. von Sayn nehmen das lutherische Bekenntnis an und führen die Reformation ein. 1632 Die Schweden überfallen Sayn und Bendorf. Dabei wird die Burg zerstört und die Abtei geplündert. 1636 Die Abtei Laach fällt mit Hilfe von Soldaten aus Kurköln in Bendorf ein und nimmt den Ort in Besitz. 1638 Freiherr Heinrich von Metternich besetzt Bendorf. 1648 Im Westfälischen Frieden wird Bendorf der Gräfin Luise von Sayn-Wittgenstein-Sayn zugesprochen. 18. Jahrhundert
1741 Bendorf kommt unter die Herrschaft des Hauses Brandenburg-Onolzenbach-Bayreuth. 1724 Auf der Vierwindenhöhe wird der Eisenerzabbau mit Stollen und Schächten neu betrieben. Schon die Kelten, Römer und Franken hatten hier nach Erz gegraben. 1724 Die Bendorfer Hütte wird gebaut. 1743 Ein verheerender Brand zerstörte 206 Gebäude und vernichtete fast die gesamte eingelagerte Ernte. 1769 Gründung der Sayner Hütte durch den Kurfürsten von Trier, Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen. 1791 Bendorf wird als erster Ort am Mittelrhein preußisch. 1796 Das französische Revolutionsheer erobert den Ort. 19. Jahrhundert
1815 Bendorf, Sayn und Mülhofen werden auf dem Wiener Kongress wieder Preußen zugesprochen. 1818 Beginn der Produktion von Eisenkunstguss in der Sayner Hütte. 1830 Die neue Gießhalle der Sayner Hütte wird fertiggestellt. Es ist der erste Industriehallenbau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion und im 19. Jahrhundert neben Berlin und Gleiwitz eine der bedeutendsten Eisengießereien in Preußen. 1839 Grundsteinlegung der Concordiahütte in Mülhofen. 1848 Dr. Albrecht Erlenmeyer gründet in Bendorf seine private "Heilanstalt für Gemüths- und Nervenkranke" 1848 - 1850 Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein kehrt aus Russland zurück, erwirbt Schloss Sayn und lässt es unter dem Pariser Architekten A. J. Girard zu einer neugotischen Residenz umgestalten. 1850 Anlage des Fürstlichen Schlossparks durch Gartenbaudirektor Heinrich Siesmayer nach Plänen von Karl-Friedrich Thelemann. 1856 Der preußische Staat errichtet die Mülhofener Hütte mit vier Hochöfen. 1857 Kaspar Max Brosius eröffnet sein "Asyl für Gehirn- und Nervenkranke" 1861 Fürstin Leonilla lässt durch Baumeister Hermann Nebel eine Schlosskapelle errichten zur Aufbewahrung des Armreliquiars der hl. Elisabeth. 1865 Alfred Krupp kauft die Sayner Hütte, die Mülhofener Hütte und den Oberhammer im Sayntal. 1869 Meier Jacoby eröffnet die israelitische Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke (Jacoby´sche Anstalt). 1870 Die Eisenerzgruben auf der Vierwindenhöhe gehen in den Besitz der Krupp-Werke in Essen über. 1870 Gründung der "Dr. Colmant'schen Anstalten für weibliche Nerven- und Gemüthskranke" in Bendorf 1879 Auf der Grube Werner/ Vierwinden werden Röstöfen angelegt. 1876 Stillegung des Hochofens am Oberhammer 1884 Krupp wurde die von Krupp erbaute direkte Eisenbahnverbindung von Engers über Bendorf-Sayn in den Westerwald eröffnet. 1886 Friedrich Alfred Krupp erwirbt das Jagdhaus Saynheck. Hier verbringt er gemeinsam mit seiner Familie den Sommer und lädt Jagdgesellschaften ein. 1891 Stillegung der Grube Friedrich Wilhelm. 20. Jahrhundert
1909 Abschluss des Umbaus der Beul´schen Maschinenfabrik zu einem Erholungsheim für Krupp-Mitarbeiter (Krupp´sches Erholungsheim). 1913 Zur Selbstversorgung mit Koks errichtet die Concordiahütte eine eigene Kokerei. Das dabei abfallende Gas dient in weiten Teilen der Landkreise Koblenz und Neuwied als Leuchtgas. 1915 Stillegung der Grube Werner/Vierwinde. 1925 Der Deutsche Frauenbund errichtet das Hedwig-Dransfeld-Haus. 1926 Die Sayner Hütte wird stillgelegt. 1928 Mülhofen und Sayn werden eingemeindet. 1930 Stillegung Mülhofener Hütte und der Grube Louise. 1938 In der Pogromnacht am 10. Oktober werden jüdische Geschäfte geplündert. Die Bendorfer Synagoge wird im Inneren vollständig verwüstet. Die SA zündet das Gotteshaus nicht an, da es in einem engen Wohngebiet steht. 1940 Von 1940 bis 1942 werden 580 jüdische Patienten der Jacoby´schen Anstalt in verschiedenen Konzentrationslager deportiert. 1944 Am 18. Oktober wird der 15-jährige polnische Zwangsarbeiter Stefan Lodzs von Bendorfer Nazis im Großbachtal erhängt. Er hatte ein Paar Schuhe gestohlen. 1944 Am 31. Dezember sterben bei einem Luftangriff 66 Menschen. 1945 Amerikanische Soldaten nehmen die Stadt am 25. März ein. 1945 Schloss Sayn wird bei dem Versuch deutscher Truppen, eine direkt vor dem Schloss liegende Brücke mit Hilfe einer Fliegerbombe zu sprengen, stark beschädigt. 1945 Bendorf wird in die französische Besatzungszone eingegliedert. 1952 Die Concordiahütte geht in die Rheinstahl-Union Maschinen- und Stahlbau AG. 1955 Beginn des Neubaus der Medarduskirche. 1965 Die Bendorfer Rheinbrücke wird eingeweiht. 1974 Die westerwaldgemeinde Stromberg wird eingemeindet. 1974 Übernahme der Concordiahütte durch die August Thyssen-Hütte AG 1984 Abschluss der Restaurierung von Burg Sayn durch Fürst Alexander und Revitalisierung als touristisches Ziel. 1987 Fürstin Gabriela eröffnet im Schlosspark den Garten der Schmetterlinge, bis heute eine Attraktion von überregionaler Bedeutung. 1995 Die Concordiahütte und die Didier-Werke werden geschlossen. 21. Jahrhundert
2000 Der Wiederaufbau von Schloss Sayn ist abgeschlossen. Das neugotische Schloss verfiel, nachdem es, bei dem Versuch deutscher Truppen eine direkt vor dem Schloss liegende Brücke zu sprengen, stark beschädigt wurde.