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Rückepferde helfen beim Waldumbau

Bürgermeister Christoph Mohr, Revierförster Johannes Biwer und Tanja Bartz vom Fachbereich Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Kultur trafen sich kürzlich mit Vertreterinnen und Vertretern des NABU, um sich über aktuelle Projekte und Themen rund um den Wald auszutauschen.

Dabei konnten die NABU-Mitglieder sich einen Eindruck davon verschaffen, wie Rückepferde bei der Waldarbeit eingesetzt werden. 

Pferderücker Karsten Güttler aus Steinen im Westerwald ist im Auftrag des Bendorfer Revierförsters aktuell in der Nähe des Wanderparkplatzes am „Sträßchen“ mit seinen Ardenner-Kaltblütern im Einsatz. Er berichtete von der Ausbildung seiner Tiere und den Vorteilen der tierischen Waldarbeiter.

Das Vorliefern, also der Transport von frisch gefällten Stämmen aus dem Bestand heraus zur nächsten Rückegasse oder ggf. direkt zur befestigten Waldstraße, gilt als idealer Arbeitsschritt, der heute wieder von Pferden übernommen werden kann – ganz im Einklang mit dem Leitbild einer nachhaltigen, naturnahen Waldbewirtschaftung.

Zu den Pluspunkten des Vorlieferns per Pferd gegenüber einem schlepperbasierten Beiseilen der Stämme zur nächsten Rückegasse gehören größere Gassenabstände, weniger Schäden an Böden und verbleibenden Bäumen, weniger fossiler CO2-Ausstoß sowie der Einsatz auch in schwierigstem Gelände und bei fast jedem Wetter.

Bei stärkeren Stämmen muss nach wie vor auf Holzerntemaschinen zurückgegriffen werden. „Die Pferderückung ist auch auf problematischen und unbefahrbaren Böden möglich und schonend für den Bestand“, betont Johannes Biwer, der den Interessierten auch von der Entwicklung des Bendorfer Waldes und Maßnahmen des klimaangepassten Waldmanagements berichtete.  

Er sprach dabei u.a. über Aufforstung, Naturverjüngung und gezielte Pflegemaßnahmen. Da derzeit auf vielen Flächen gearbeitet werde, hätten Außenstehende häufig den Eindruck, es werde übermäßig in den Wald eingegriffen, jedoch handele es sich um viele selektive Maßnahmen, die sich an der waldbaulichen Lage und am Naturschutz orientieren.

„Einige Baumarten, die heute noch selten in Mischwäldern anzutreffen sind, werden schon in der nächsten Waldgeneration eine größere Rolle spielen, wenn wir sie fördern“, erklärt Biwer in Hinblick auf Bäume wie Eichen, die bislang im Buchenwald nicht konkurrenzfähig waren, aber gute Eigenschaften in Hinblick auf den Klimawandel haben.

Die Engagierten des NABU brachten viele Fragen und Anregungen in den Austausch ein und äußerten Interesse an einer Kooperation. Sie erklären sich bereit, Wuchshüllen aus Plastik abzubauen, wenn diese ihren Verwendungszweck als Verbissschutz bei neu gepflanzten Bäumen erfüllt haben. Auch eine Zusammenarbeit im Bereich Wasserrückhalt im Wald ist künftig denkbar.