Im Rahmen des Bendorfer Spielplatz- und Freizeitflächenkonzeptes setzt die Stadtverwaltung Bendorf auf Bürgerbeteiligung. Bereits bei einer Auftaktveranstaltung, Rundgängen durchs Stadtgebiet und Online-Umfragen konnten Kinder, Jugendliche und andere Interessierte ihre Meinung zu den Bendorfer Spiel- und Freizeitflächen abgeben.
Nun fand eine „Planungswerkstatt“ in der Turnhalle der Bodelschwingh-Schule statt, bei der ein erster kurzer Überblick über die bisherigen Erkenntnisse präsentiert wurde und Ideen für einen konkreten Planungsort gesammelt wurden.
Die Verantwortlichen der Schieferdecker Landschaftsarchitekur, der Stadtberatung Dr. Sven Fries und der Stadtverwaltung Bendorf konnten sich wieder über eine rege Beteiligung freuen.
Wie steht es um die Bendorfer Spielplätze? Hier ist die Antwort von Landschaftsarchitektin Anne Schäfer leider nicht sehr erfreulich. Abgesehen davon, dass rund 10.000 Quadratmeter Spielplatzfläche im Stadtgebiet fehlen und es viele Bereiche gibt, wo gar keine Spielflächen vorhanden sind, hat die Untersuchung der Experten auch ergeben, dass es bei den bestehenden Flächen eine Menge Verbesserungsbedarf gibt.
Eine Spielfläche mit viel Potenzial liegt in Mülhofen Am Kirchhofsweg. Diese wurde für die Planungswerkstatt als Untersuchungsort auserkoren, um die Themen „Spiel und Sport“, „Natur und Raum“ und „Ort und Gestaltung“ exemplarisch zu beleuchten.
Bei einem sogenannten „Brainwalk“ konnten die Teilnehmenden Gedanken, Wünsche und Ideen zu den jeweiligen Themen auf Post-its schreiben und an Flipcharts befestigen.
Schließlich arbeiteten zwei Gruppen unter Moderation der Expertinnen und Experten konkret an einem maßstabsgetreuen Plan der Spielfläche Am Kirchhofsweg und spielten verschiedene Optionen für die Ausgestaltung durch.
Während die eine Gruppe sich beim Thema „Spiel und Sport“ Gedanken über verschiedene Spielgeräte, Flächen zum Ballspielen und andere sportliche Aktivitäten machte, befasste sich die zweite Gruppe bei „Natur und Raum“ u.a. mit Hügeln, Tälern und Bepflanzung und der Frage, wie man die Gestaltung mit der Topografie verknüpfen kann.
Einigkeit herrschte darüber, dass man den großen Spielplatz in ein Kleinspielfeld und einen Bereich für Spielgeräte zweiteilen könnte. Auch der Wunsch, in Bäumen oder einem Baumwipfelpfad zu klettern, wurde vermehrt geäußert. Ob Tunnel, Hügel und barrierefreie Rampen, eine Seilbahn oder ein Bachlauf zum Matschen – die genannten Gestaltungsmöglichkeiten sind spannend und vielseitig und bieten Spaß für verschiedene Altersgruppen.
In einer abschließenden Diskussion zum Thema „Ort und Gestaltung“ wurden auch Aspekte wie Sicht- und Lärmschutz, sanitäre Anlagen, Sauberkeit, Barrierefreiheit und eine Begegnungszone für Eltern mitgedacht. Wenn der Spielplatz Am Kirchhofsweg nach einem Motto gestaltet werden würde, kämen u.a. einheimische Tiere oder Elemente aus der Industriegeschichte in Frage.
Die bei der Planungswerkstatt entstandenen Ideen fließen wie schon die Ergebnisse der anderen Beteiligungsformate in das Bendorfer Spielplatz- und Freizeitflächenkonzept ein, das nun in den kommenden Monaten fertiggestellt wird.