Im Bendorfer Höhenstadtteil Stromberg ist die zweijährige, fachkundig begleitete Dorfmoderation zu Ende gegangen. Von engagierten Bürgerinnen und Bürger angeregte Projekte wurden bereits während des Prozesses umgesetzt.
Beim Auftakt im Januar 2020 kamen rund 250 Teilnehmende in der Dieter-Trennheuser-Halle zusammen und starteten voller Elan in den Prozess.
Seitdem wurde die Dorfmoderation mehrere Male durch die Pandemie ausgebremst – Veranstaltungen mussten verschoben oder in den digitalen Raum verlegt werden.
Nichtsdestotrotz wurde konstruktiv und engagiert für die Dorfentwicklung gearbeitet, wie Diplom-Ingenieur Gerald Pfaff vom Planungsbüro Stadt-Land-plus bei der Abschlussveranstaltung am 7. April resümierte. Mit zwölf moderierten Veranstaltungen habe man einen breit angelegten Beteiligungsprozess durchgeführt.
Bürgermeister Christoph Mohr bedankte sich bei den vielen Strombergerinnen und Strombergern, die sich aktiv in den Arbeitskreisen beteiligt haben sowie dem zuständigen Team der Stadtverwaltung und den Planern von Stadt-Land-plus.
Über viele Wünsche und Ideen wurde mit großem Engagement und Sachverstand diskutiert und ergiebige Projektvorschläge für das Dorferneuerungskonzept erarbeitet, das Voraussetzung ist, um als anerkannte Dorfernerungskommune in den Genuss von Fördermitteln des Landes zu kommen.
Die ersten Projekte wurden bereits umgesetzt bzw. angestoßen. So hat der Arbeitskreis „Das soziale Dorf“ erfolgreich zur Verbesserung der Dorfkommunikation beigetragen: Die Gäse-App wird rege genutzt und hat sich bereits in vielerlei Hinsicht bewährt.
Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben zudem einen Lesetreff im Jugendheim ins Leben gerufen, der jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr geöffnet hat und hoffentlich mit den Lockerungen der Corona-Regeln noch häufiger von den Strombergerinnen und Strombergen genutzt wird.
Auch im Arbeitskreis „Das gebaute Dorf“ gab es viele interessante Erkenntnisse. Hier lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Dorftreff“. Dafür wurden verschiedene Optionen für Standorte herausgearbeitet. In der vergangenen Stadtratssitzung wurde beschlossen, das Vereinsheim des Tennisvereins in einer einjährigen Testphase als Dorfgemeinschaftsraum zu nutzen.
Nicht zuletzt haben sich auch Kinder und Jugendliche am Prozess beteiligt und den Schwerpunkt ebenfalls auf das Thema „Treffpunkt“ gelegt. Auf Vorschlag von Rathauschef Mohr könnten hier der neu gewählte Jugendbeirat und die städtische Jugendpflege bei der Umsetzung der Ideen unterstützen.
Viele Anregungen aus der Dorfmoderation sind in den Maßnahmenkatalog des Dorferneuerungskonzeptes für Bendorf-Stromberg eingeflossen, das eine Orientierung für die Entwicklung der nächsten Jahre geben soll. Dieses Konzept stellte Gerald Pfaff bei der Abschlussveranstaltung näher vor.
Es umfasst die Darstellung des Entwicklungsstandes und funktionaler und struktureller Mängel, Zukunftsperspektiven der Gemeinde, die Erneuerung- und Entwicklungskonzeption mit einem zukunftsbeständigen und nachhaltigen Leitbild.
Ein Fokus aus baulicher Sicht liegt dabei auf der „Achse Am Telegrafenberg“ im Dorfzentrum mit dem Festplatz, der Dieter-Trennheuser-Halle, dem Brunnenplatz und benachbarten Spielplatz sowie dem Sportplatz. Hier macht das Planungsbüro viele Vorschläge zur Aufwertung von öffentlichen Freiflächen und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.
Gerald Pfaff verwies zudem auf die Fördermöglichkeiten, die Privatpersonen haben, wenn Stromberg anerkannte Dorferneuerungskommune ist. Private Bauherren können eine Förderung erhalten für die Schaffung von neuem Wohnraum in Ortskernen, die Erhaltung und Gestaltung ehemaliger land- und forstwirtschaftlicher Betriebe oder ortsbildprägender Bausubstanz.
Nach einer abschließenden Bearbeitung des Erläuterungsberichtes wird das Dorferneuerungskonzept dem Bendorfer Stadtrat zum Beschluss vorgelegt und muss anschließend von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz genehmigt werden.
Die Präsentation des Planungsbüros aus der Veranstaltung vom 7. April steht hier auf der städtischen Homepage zum Download bereit.