Um die medizinische Versorgung in der Stadt Bendorf ging es in der vergangenen Woche bei einem Gespräch zwischen Bürgermeister Christoph Mohr und Dr. Jutta Karl, Obfrau der Kreisärzteschaft Mayen-Koblenz und Fachärztin für Allgemeinmedizin und Diabetologie in Bendorf.
Beide sind sich einig: Da sich in Bendorf wie in vielen anderen Regionen die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Versorgungsstrukturen bemerkbar machen, kann das hohe Versorgungsniveau vor Ort nur durch verstärkte Anstrengungen aller Akteure gesichert werden.
Die Generation der „Baby-Boomer“ unter den Hausärztinnen und Hausärzten geht in den nächsten Jahren in den Ruhestand und wird eine große Lücke hinterlassen.
Daher muss sich auch die Kommune frühzeitig Gedanken machen, welche Anreize man bieten kann, um junge Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner anzulocken.
Gute Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte und gut erreichbare medizinische Versorgung können neben den gesetzgeberischen Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene auch durch kommunalpolitische Weichenstellungen gestaltet werden.
Dr. Jutta Karl berichtete von verschiedenen Maßnahmen, die bisher von der Kassenärztlichen Vereinigung und anderen Akteuren auf den Weg gebracht wurden, um den Beruf als Allgemeinmediziner im ländlichen Bereich attraktiver zu machen, z.B. das Angebot finanzieller Anreize zur Existenzgründung, die stärkere Verankerung der Fachrichtung Allgemeinmedizin im Studium, Weiterbildungsmöglichkeiten, Kooperationen mit Universitäten oder verschiedene Praxismodelle.
Bürgermeister Mohr bedankte sich für den Austausch und betonte, wie wichtig es ist, weiterhin mit der Ärzteschaft im Dialog zu bleiben, um die Gesundheitsversorgung in Bendorf zukunftsfähig aufzustellen.